Ist Ihr Bauchgefühl verlässlich?
Zwischen Bauchgefühl und Intuition wird von der Definition her üblicherweise kein Unterschied gemacht. Dies ist jedoch ein Irrtum.
Man sagt, es geht hier um eine gefühlsmäßige Ahnung, eine Eingebung, um unmittelbares, instinktives, nicht auf reflektierendes Denken gegründetes Erkennen.
Das Wort Bauchgefühl sagt aus, dass es um eine Wahrnehmung geht, die nicht vom Kopf, also vom mentalen Geschehen, ausgeht.
Wir erleben es manchmal als eine unmittelbare körperliche Wahrnehmung, manchmal positiv, angenehm, manchmal als eher negativ, unangenehm. Z.B. als ein Kribbeln im Bauch, ein Engegefühl in der Brust, Gänsehaut, Wärme im Bauch, eine Anspannung im Nacken, verkrampfter Bauch… Wenn wir eine gute Körperwahrnehmung haben. Ansonsten ist ein Bauchgefühl eher eine instinkthafte Wahrnehmung. Und hier genau ist der Unterschied.
Bauchgefühl ist Instinkt und nicht Intuition!
Vielleicht machen Sie auch die Erfahrung, dass ein z. B. ein Gefühl da ist, dass Ihnen etwas Bestimmtes nicht guttut. Sie spüren etwas intuitiv, merken, dass Ihnen eine Person nicht guttut, oder haben Vorahnungen. Die Sie rationell nicht begründen können.
Auch bei vielen Frauen ist der Zugang zu ihren intuitiven Fähigkeiten leider oft verschüttet. Haben wir nicht alle als Kinder gelernt, dass Erwachsene alles besser wissen? Wenn wir unseren Impulsen gefolgt sind, wurde das etwa positiv aufgenommen? Wir haben nicht gelernt, uns selbst und unserer Wahrnehmung zu trauen. Uns wurde schnell beigebracht, was vermeintlich richtig und falsch ist, sodass wir keine Chance bekamen, unsere innere Stimme ernst zu nehmen.
Dem Bauchgefühl können Sie nur trauen, wenn alte Prägungen gelöst sind
Nun ist es so, dass wir mit vielen Prägungen und Glaubensmustern durch die Welt laufen. Unsere Wahrnehmung wird gesteuert von unserem Unterbewusstsein.
Wir können Ängste entwickeln, die sich auf Situationen beziehen, die in der Realität gar nicht gefährlich sind, sondern unseren Prägungen entsprechen. Nehmen wir dann die Angst als Bauchgefühl ernst, ist dies ein Irrweg. Denn sie erfolgt aus der alten Prägung und einem Urinstinkt. Unsere Intuition dagegen würde einer höheren Bewusstseinsebene entspringen, und uns andere Ergebnisse zur Einschätzung der Situation liefern.
Diese Unterscheidung zu erlernen ist ein Prozess und bedarf intensiver Beschäftigung mit uns selbst, Meditation und Persönlichkeitsentwicklung.
Intuition und Bauchgefühl unterscheiden
Hier ein Beispiel: Du triffst einen Menschen und findest ihn auf Anhieb besonders sympathisch. Obwohl du ihn gar nicht kennst, hast du den Wunsch, ihm näherzukommen, und das Gefühl, dass du ihm vertrauen kannst.
Wenn du dich erinnern könntest, würde dir auffallen, dass er dieselbe Haarfarbe hat wie dein Opa damals. Denselben Geruch nach Tabak und diese Stimmlage, die auch Opa hatte, als er dir damals immer abends auf dem kuscheligen Sofa Geschichten vorgelesen hat.
Dein Unterbewusstsein hat diese Merkmale blitzschnell registriert und ein Bauchgefühl bei dir hervorgerufen, das mit der jetzigen Situation herzlich wenig zu tun hat.
Was meinen Sie wohl, wie viele Liebesgeschichten auf ähnliche Weise begonnen haben? Das Tragische dabei ist, dass das Bauchgefühl aufgrund vergangener Erlebnisse so stark sein kann, dass andere Eindrücke, die wir z. B. von der Person haben könnten, nicht wahrgenommen werden. Die tauchen dann erst später auf, wenn wir uns womöglich auf eine Beziehung eingelassen haben.
Es ist aber relativ leicht möglich, herauszufinden, welche alten Muster bei uns im Unterbewusstsein abgespeichert sind, und diese Muster zu lösen.
Dann lassen wir uns eher auf Beziehungen ein, in denen wir uns frei von Altlasten erkennen und große Erfüllung finden können, weil wir uns gegenseitig in unserem wahren Kern begegnen.
Ihre Intuition ist extrem verlässlich, wenn Sie gelernt haben, sie richtig wahrzunehmen! Umso mehr Sie sich von den alten, nicht mehr sinnvollen Programmen gelöst haben…